Kugelschreiber

Häufige Fragen zum Thema „Kugelschreiber“

Wie genau funktioniert eigentlich ein Kugelschreiber? Wie viele Schreibmeter stecken in der Mine? Und was ist zu tun, wenn ein wirklich sehr günstiger „Einweg-Kugelschreiber“ leer ist? Rings um die allgegenwärtigen Schreibhelfer gibt es immer wieder Fragen – zu denen Sie jetzt die Antworten lesen.

Wie genau funktionieren Kugelschreiber?

Die Genialität des Schreibgeräts steckt – wie es so häufig der Fall ist – im Detail seiner Konstruktion. Das wichtigste Merkmal ist das vordere Ende der Mine. Es besteht häufig aus Messing. Wenn Sie sich dies genauer ansehen, fällt Ihnen wahrscheinlich auf, dass es sich zur Spitze ein Stück verjüngt.

Diese Spitze ist in Wahrheit eine Kugel. Sie besteht bei günstigen Modellen aus Stahl, kann aber bei hochwertigen Exemplaren auch aus sehr viel härteren Materialien bestehen, beispielsweise aus speziellen Keramiken oder speziellen Metalllegierungen.

Die Kugel hat bei den meisten Modellen einen Durchmesser von ungefähr einem Millimeter. Sie wird durch die Verjüngung der Schreibspitze daran gehindert, nach vorne herauszufallen – kann aber auch nicht nach hinten rutschen. Sie ist dennoch beweglich gelagert.

Direkt dahinter befindet sich die pastöse Tintenmasse. Sie wird von einem beweglichen Pfropf aus Dichtungsmasse* nach hinten abgeschlossen (was zudem das Austrocknen verhindert), wo die Mine wiederum in einer Öffnung endet, die dafür sorgt, dass verbrauchte Tinte durch Luft ersetzt werden kann.

*Dieser Pfropf ist nicht bei allen Minen üblich. Es gibt auch solche, bei denen das rückwärtige Ende des Tintenreservoirs direkt mit der Luft in Kontakt steht.

Hierin findet sich auch der zu Beginn kurz angerissene Grund, warum die Stifte zumindest leicht schräg gehalten werden müssen und auch einen wenigstens papierharten und ähnlich griffigen Schreibuntergrund benötigen: Setzen Sie den Kugelschreiber an und ziehen Sie ihn über das Papier, wird die Kugel mitgedreht. Ist der Untergrund zu glatt oder zu weich, funktioniert dies nicht oder nur eingeschränkt.

Bei dieser Drehung nimmt die Kugel von der an ihrem oberen Ende liegenden Tinte immer eine geringe Menge auf, gibt sie im weiteren Verlauf der Drehung an das Papier weiter. Die Stärke des Striches wird dabei durch den Durchmesser der Kugel definiert. Je kleiner die Kugel, desto feiner auch die geschriebenen Linien. Frische Tinte muss immer durch Schwerkraft* nach unten sinken, sonst hört der Kuli schon nach wenigen Zentimetern auf, zu schreiben.

*In den 1960ern wurden in den USA und der Sowjetunion für den Einsatz bei der Raumfahrt Kugelschreiber entwickelt, bei denen sich hinter der Tinte eine mit Überdruck beaufschlagte Menge Inertgas befand. Dies sorgte dafür, dass die Kugel unter allen Bedingungen und selbst in Schwerelosigkeit ständig mit Tinte in Kontakt stand.

Da die Tinte recht zähflüssig ist, besteht praktisch kein Risiko, dass es zu einem Auslaufen kommen kann – einer der wichtigsten Gründe, warum der Kugelschreiber sich so schnell und nachhaltig gegenüber dem Tintenfüller durchsetzen konnte.

Bei Tintenrollern ist der technische Aufbau übrigens ganz ähnlich. Allerdings ist hier die Tinte dünnflüssiger. Das Sorgt bei diesen Geräten im Vergleich zum normalen Kuli für ein etwas weicheres Schreibgefühl, benötigt aber auch eine aufwendigere Abdichtung des Spalts zwischen Kugel und Minenspitze.

Wie viele Schreibmeter stecken in der Mine?

Einmal angenommen, Sie würden einen sehr langen, zusammenhängenden Strich mit einem Kugelschreiber schreiben: wie lange wäre dieser Strich, wenn die Mine leer ist? Auch wenn dies vielleicht nach einer Frage aus der „Sendung mit der Maus“ klingen mag, so handelt es sich doch tatsächlich um einen sehr wissenschaftlichen Forschungsgegenstand. Denn die sogenannte Schreiblänge ist das industriell wichtigste Maß für die Reichweite eines beliebigen Schreibgeräts – und sie besteht in der Tat aus einem geraden Strich, dessen Länge vermessen wird.

Bei normalen Kugelschreibern gibt es eine deutliche Spreizung des Werts. Er beträgt zwischen zirka einem und bis zu zehn Kilometern – je nachdem, wie voluminös die Mine und wie groß der Durchmesser der Kugel ist. Eine geringe Strichstärke benötigt pro Distanzeinheit weniger Tinte als eine dickere Kugel. In einer Großraummine hat wiederum mehr Tinte Platz.

Damit liegt der Kugelschreiber ungefähr im Mittelfeld der gängigsten Schreibgeräte. Bleistifte können je nach Härtegrad bis zu 50 Kilometer erreichen. Bei normalen Tintenfüllern mit den typischen, kleinen Patronen wäre der Strich hingegen bereits nach deutlich weniger als einem halben Kilometer beendet.

Was ist mit leeren sehr günstigen Kugelschreibern zu tun?

Egal ob wirklich leergeschrieben oder nach langen Monaten des Nichtgebrauchs bloß eingetrocknet: Wenn es sich um sehr günstige Stifte handelt, sind viele versucht, diese einfach zu entsorgen. Wir empfehlen Ihnen jedoch, nicht so vorzugehen. Denn „echte“ Einweg- bzw. Wegwerfkugelschreiber gibt es de facto eigentlich nicht mehr – die meisten Modelle sind nachfüllbare Kugelschreiber.

Auch die Hersteller besonders günstiger Modelle schon lange bewusst sind, welchen Anteil ihre Produkte an den wachsenden Müllbergen haben. Das heißt, selbst bei den sehr preisgünstigen Kugelschreibern von BIC haben Sie immer die Möglichkeit, die leere Mine herauszunehmen und gegen eine frische zu tauschen. Dazu können Sie gerne einen Blick in unsere Kategorie der Kugelschreiberminen und Tinte werfen.

Bei den meisten Modellen ist der Austausch auch höchstens nur eine Sache weniger Handgriffe – entweder müssen Sie das Schreibgerät auseinanderschrauben oder die Mine kann sogar einfach aus dem Gehäuse gezogen werden (was beispielsweise bei den BIC-Kulis der Fall ist). Ähnlich schnell ist auch die frische Mine eingesteckt und das Gerät wieder einsatzbereit.

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